In welchem Stadtviertel sind die Energiekosten am höchsten? Wo wird am meisten Strom und Wärme benötigt? Und welchen Zusammenhang gibt es zwischen Bauweise, Wohnfläche und Energieverbrauch? Das Energie-Kartenspiel lässt Weimarer Stadtviertel gegeneinander antreten und soll spielerisch und unterhaltsam Interesse wecken und Aufmerksamkeit erzeugen für das Thema der Energieeffizienz in der Stadt. Das Spiel soll mit der Unterstützung von Sponsoren produziert und in öffentlichen Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden.
Im Rahmen eines interdisziplinären studentischen Projektes an der Bauhaus-Universität Weimar wurde ein Kartenspiel entwickelt, das wichtige Themen der Energieeffizienz gegenüber einzelnen Akteursgruppen adressieren und an-schaulich vermitteln soll.
Aufgabe war es, ein Kartenspiel als Kommunikationsmittel zu entwickeln und umzusetzen. Dabei sollten folgende Ziele erreicht werden:
- Die Information und Sensibilisierung der Akteure für Themen der Ener-gieeffizienz, mit Fokus auf die Betrachtungsebene der Stadt und ihrer Bestandteile; Adressaten: Kinder und Jugendliche als Multiplikatoren, Eltern; Streuung: Schulen und öffentliche Einrichtungen
- Die Darstellung der Forschungsschwerpunkte der Forschergruppe TestReal im Bereich der kommunalen Energiestadtplanung; Adressaten: Ex-perten und versierte Laien; Streuung: Wissenschaftliche Fachkonferen-zen, Tagungen, Workshops
- Die Repräsentation beteiligter Organisationen, u.a. der Bauhaus-Universität Weimar, der Stadtverwaltung und Mitgliedern des Indust-riebeirats der Forschergruppe TestReal
Quartettspiele sind ein bewährtes Mittel, um insbesondere technische Themen einem breiten Publikum auf unterhaltsame und spielerische Weise zugänglich zu machen. Im Spielverlauf lassen sich dabei Lerneffekte auf unterschiedlichen Ebenen erzielen:
Thematische Zuordnung. Unterstützt durch die bildliche Darstellung werden thematische Zusammenhänge verdeutlicht, z.B. die Wechselwirkung zwischen Klimaschutz, Energieeffizienz und Stadtplanung.
Einschätzung der Zahlenwerte. Um das Spiel gewinnen zu können, ist es zunächst nötig, die angegebenen Zahlenwerte richtig einzuschätzen und beim Stechen richtig einzusetzen. Dieser Lerneffekt wird meist erst im Spielverlauf durch Beobachtung nach etwa zwei bis drei Spielzügen erreicht.
Quantitative Informationen. Durch die quantitative Abbildung tatsächlicher Sachverhalte können technische und soziale Zusammenhänge spielerisch er-fahren werden. Dieser Lerneffekt kann auch ohne aktives Spielen durch das bloße Betrachten des Karten-Sets erreicht werden.
Quartett-Kartenspiele können im Modus „Quartett“ oder als „Supertrumpf“ gespielt werden. Beim Quartett-Spiel gilt es, möglichst viele Karten einer Kategorie zu sammeln. Beim Supertrumpf-Spiel treten einzelne Karten in einem Stechen gegeneinander an.
Als Datengrundlage für die Entwicklung des Kartenspiels diente das Klima-schutzkonzept der Stadt Weimar.
Dem Klimaschutzkonzept liegt eine Unterteilung des Stadtraums in 120 Teil-gebiete zugrunde. Zu jedem Teilgebiet liegen Angaben zum Energieverbrauch, zum technischen Potential zur Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien, sowie zu geeigneten Maßnahmen vor. Für das Kartenspiel wurden diejenigen Teilgebiete ausgewählt, die:
- Als Wohngebiete genutzt werden
- In der Bevölkerung als Stadtteile bekannt sind (die jeweilige Bekanntheit wurde durch Befragungen festgestellt)
- Ein breites und gleichzeitig für die Stadt Weimar möglichst repräsentatives Spektrum an Stadtraumtypen abbilden
Entwurf für eine Informationsplattform als Ergänzung zum Kartenspiel.